Gebackener Topfenkuchen mit Ribiseln oder wer sät, muss auch wachsen

 Zubereitungsdauer: ca. 20 Minuten (+ 30 Min. Kühlzeit + 60 Min. Backzeit)
 für 1 Springform 25 cm  Ø
 Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
Boden
100 g Mehl, glatt
30 g Zucker (Kristallzucker fein oder Staubzucker)
Mark einer Vanilleschote (optional)
50 g Butter
1 Ei, mittel

 

Füllung
3 Eier, mittel – getrennt
250 g Topfen, mager
250 g Sauerrahm
30 g Zucker (Kristallzucker fein oder Staubzucker)
80  Zucker (Kristallzucker fein)
Schale einer Bio-Zitrone
50 g Mehl
eine Prise Salz
Ribisel & Stachelbeeren (nach Geschmack, ich habe etwa 600 g verwendet)
Spezielles Equipment
Klarsichtfolie
Springform
Print Friendly, PDF & Email
Gebackener Topfenkuchen mit Ribisel & Stachelbeeren oder wer sät muss auch wachsen

 

 

In unserem neuen Garten sprießen die Früchte gerade so, als hätten wir zehn Erntehelfer mit jeweils fünf Armen und der gesammelten Erfahrung von mindestens drei Generationen. Kaum ist ein Strauch abgeerntet, stellen sich zwei neue in voller Pracht an. Als Neo-Gärtner kommen wir da durchaus an unsere Grenzen – bei diesen heißen Temperaturen nicht nur körperlich, sondern auch mit unserem Wissen. Was bei Großeltern so kinderleicht aussah, stellt sich nun als durchaus fordernd heraus.

 

 

Als die Entscheidung für unseren Garten fiel, den wir so lange gesucht und noch viel länger ersehnt hatten, war uns klar, dass so eine Entscheidung nicht nur finanziellen Aufwand, sondern auch vollen Körpereinsatz bedeuten würde. Ich sah uns mit mondänen Sommer-Hüten, duftigen Kleidern und schicken Handschuhen im Halbschatten Pflänzchen zurecht stutzen, während Schmetterlinge und fleißige Bienen um uns summen und ausgelassenes Kinderlachen der Arbeit Lohn sein würde.

 

 

Erinnerung an mich selbst: „Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll.“ (Luscius Annaeus Senecca)

 

 

Tatsächlich lerne ich jeden Tag dazu – dass es bspw. klug ist, ein Erste-Hilfe-Set für Bienen- und Wespenstiche bei der Hand zu haben. Dass Brombeeren durch die festesten Gartenhandschuhe stechen können und dass Schlangen gerne Teiche mögen. Aber auch, dass es eine schier unendliche Sortenvielfalt an Seerosen gibt, Chilis innert weniger Tage von der Blüte bis zu kleinen Früchten reifen und Kapuzinerkresse wie Unkraut wuchert.

 

 

Und während wir tausende von Fehlern begehen, wachsen wir jeden Tag ein kleines Stück mit unserem Garten mit. Er verzeiht uns viel von unserer Unwissenheit und belohnt jede kleine Handlung, die ihm gut tut, mit den prächtigsten Früchten und Blüten.

 

Und während wir nun die reifen Ribisel und Stachelbeeren in unserem Garten von den Sträuchern zupfen, wischen wir uns eine winzige Träne der Dankbarkeit aus dem Gesicht, dass wir ernten dürfen und genießen unseren gebackenen Topfenkuchen noch ein Stückchen mehr.

Zubereitung

1. Für den Mürbteig-Boden das Mehl, den Zucker, die Butter und den Dotter rasch mit einem Messer von außen nach innen (bei heißen Temperaturen möglichst wenig die Hände benutzen, da sie zu warm sind) oder einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Eine Klarsichtfolie auslegen, den Teig drauf, wieder eine Klarsichtfolie drauf legen – und ausrollen. Mindestens 30 Min. kühl stellen.

 

2. Den Ofen auf 180 Grad Ober- Unterhitze vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche so ausrollen, dass er auf den Boden der Springform passt. Überstehende Reste einfach am Rand hochziehen – das muss nicht genau sein. Mit der Gabel einstechen und etwa 10 – 12 Minuten goldbraun backen.

3. Während der Mürbteig-Boden auskühlt, den Topfen, Sauerrahm, Staubzucker, Schale der Bio-Zitrone, die Eidotter, das Mehl und einer Prise Salz verrühren. Den Ofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.

 

4. Das Eiklar in einer Schüssel etwas anschlagen – nach und nach den Kristallzucker einrieseln lassen, bis er schön glänzt. Den Eischnee unter die Topfenmasse heben.

 

5. Zum Schluss die Beeren waschen, etwas trocken tupfen (ein paar zur Seite legen (die werden später zur Dekoration verwendet) und ebenso vorsichtig unter die Topfen-Eischneemasse heben. Nicht zu lange rühren, sonst verliert die Masse das Volumen.

 

6. Die Tortenform seitlich mit Backpapier auskleiden und die Masse einfüllen. Auf unterster Schiene am Gitterrost etwa 15 Minuten bei 200 Grad Ober- Unterhitze backen. Dann auf 160 Grad runter drehen und weitere 35 Minuten fertig backen.

Tipp

Der gebackene Topfenkuchen schmeckt eisgekühlt (am nächsten Tag) am besten – er lässt sich auch sehr gut auf Vorrat einfrieren.

Weiterempfehlen:
9 Comments
  • Hannah

    3. Juli 2019 at 11:40 Antworten

    Vielen Dank für das tolle Rezept. Meinst du, es funktioniert auch ohne diesen Früchten? Oder mit anderen wie Himbeeren oder so? Danke und lieben Gruß,
    Hannah

    • Eva

      3. Juli 2019 at 11:42 Antworten

      Liebe Hannah, aber natürlich! Wir genießen ihn mit und ohne Früchte – Du kannst auch mal gefrorene Himbeeren oder frische verwenden, gerade so wie Du sie zur Hand oder Lust hast. Alles Liebe, Eva

  • Das Mädel vom Land

    5. Juli 2019 at 23:13 Antworten

    Bei dir sind einfach alle Worte noch schöner, alle Gerichte noch anziehender, alles muss (möchte) ich mir merken, von vorne bis hinten. Ich bin gern bei dir. Alles Liebe!

    • Eva

      6. Juli 2019 at 20:33 Antworten

      Du Liebe, Du! Du Balsam auf meiner Seele, vielen herzlichen Dank!

  • Karin

    14. Juli 2019 at 17:56 Antworten

    Liebe Eva, auch bei uns spriessen die Früchte nur so im Bürogarten. Da kommt mein Mann überraschend mit einer Schüssel voll Weichseln nach Hause. Gott sei Dank ist mir dein köstliches Rezept eingefallen 😉 schmeckt herrlich! Danke für Deine feinen Ideen und Texte lg Karin

    • Eva

      17. Juli 2019 at 7:52 Antworten

      Liebe Karin,

      oh wie wunderbar – vielleicht sogar in Kombination? Vielen herzlichen Dank, dass Du dir die Mühe machst, mir zu schreiben. Diese Worte sie sind Grund und Motivation für diesen Ort hier! Herzlich, Eva

  • Kathi

    10. Februar 2020 at 11:16 Antworten

    Liebe Eva,
    ich habe das Rezept jetzt schon öferts ausprobiert und wir lieben es sehr.
    Denke mir, dass es eventuell mit Streusel auch schmecken würde. Glaubst Du funktioniert das Rezept mit daraufgestreuten Streusel?
    LG Kathi

Post a Comment