Honigreingerl aus der Steiermark: Eine Liebesgeschichte

 Zubereitungsdauer: ca. 30 Min. (+ mind. 1 Stunde Wartezeit + 20 Min. Backzeit)
 für 8 große Honigreingerl
 Schwierigkeitsgrad: mittel
Zutaten
Teig
1/2 kg Mehl
1/4 l Vollmilch
50g Zucker
1 Packerl Trockengerm (Trockenhefe)
80g Butter
2 Tl Salz
2 ganze, glückliche Eier
Fülle
80 g Zucker
 3 EL Zimt
100 g Butter
Honig nach Geschmack (nehme gute 5 El)
Spezielles Equipment
Muffinformen oä.
Aus der Region
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Dieser Winter erscheint heuer lang und besonders hart. Die Minusgrade wollen sich seit Wochen gegenseitig übertreffen und stellen neue Rekorde auf, so als ob sie noch nicht richtig loslassen wollten. Immer wenn der Frühling aufkeimte, wurde er zurück geschickt.

 

Doch noch ist Ostern ein paar Tage entfernt und der Winter kann keinen allzu langen Atem mehr haben. Selbst er wird irgendwann müde werden den eisigen Wind durch die Straßen zu blasen und dem Frühling das Feld überlassen. Kleine grüne Köpfe werden durch die Erde ragen und sich der Sonne entgegen strecken. Es wird so sein. Darauf ist verlass, wie auf einen guten Freund. Was für ein tröstliches Gefühl.

 

Inzwischen bereiten wir traditionelle Honigreingerl zu. Ursache von intensiven Kindheits- und Glücksgefühlen, sind sie etwas ganz Besonderes. So gehaltvoll wie ein Fässchen Butter, schmelzen sie zart – am besten noch lauwarm – im Mund. Zimt und Honigduft steigen direkt in die Nase. Auch zu Ostern, wenn der Frühling zurückgekehrt und das große Festmahl hoffnungsvoll gefeiert wird, dürfen sie nicht fehlen. Und heuer ganz besonders nicht.

 

Über Freundschaft. Die Liebe. Und Honig.

 

Dieses Jahr bekommen meine Honigreingerl eine ganz neue Note. Vor wenigen Wochen habe ich Florence von der Honig-Manufaktur „Wiener Honig“ kennengelernt.

 

Pures Honig-Glück abgefüllt in kleine Gläser,  die von einer großen Freundschaft, der Liebe und Honig erzählen. Immer wieder bemerke ich, wie (regionale) Produkte ein völlig anderes Verständnis zulassen, wenn man ihre Geschichte und die Menschen dahinter kennen lernt. Sie verlieren ihre Selbstverständlichkeit. Und gewinnen Bedeutung.

 

Jedes einzelne Glas wird in Handarbeit in Wien abgefüllt und mit einer alten Siebdruckmaschine in der eigenen Werkstatt bedruckt. Neben den reinen Honigsorten (Lindenblüte, Sonnenblumenblüte etc.) gibt es dazu noch zahlreiche Varianten, die sich die Menschen hinter „Wiener Honig“ in ihrer Küche und beim Spazieren gehen ausdenken. So entsteht „Wiener Honig mit Waldviertler Mohn und Zitrone“. Oder auch „Wiener Honig aus den Tiefen des Waldes“. Wie viel Passion und Anspruch ans Detail in dieser Unternehmung steckt, lässt sich vielleicht auch an den handgeschöpften Wachskerzen erahnen, die pünktlich zur Jahreszeit in Form einer Karotte daher kommen. Jede einzelne Kerbe wurde hier per Hand geritzt.

 

Also habe ich für unsere diesjährigen Honigreingerl den „Wiener Honig mit Mohn“ ausprobiert und es war eine fabelhafte Begegnung. Eines Osterfestes würdig.

Zubereitung

1. Als Basis-Rezept für die Honigreingerl nehme ich den Germteig meines Striezel-Rezepts. Zunächst die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermengen. Das Ei zugeben und kurz einkneten. Milch und die Butter lauwarm erhitzen. Nach und nach zugeben und solange kneten bis ein sehr weicher Teig entsteht. Solange kneten bis er sich vom Rand der Schüssel löst. Zugedeckt an einem warmen Ort für mindestens 30 Minuten gehen lassen.

2. Den aufgegangenen Teig kurz kneten und zu einem Rechteck ausrollen. Die Butter und den Honig schmelzen. Den Zucker mit dem Zimt vermengen. Das Rechteck großzügig mit der Butter-Honigmischung bestreichen (etwas für die „Glasur“ übrig lassen!). Dann die Zucker-Zimt Mischung darüber streuen und zu einer Rolle formen. Je nach Formengröße kleine Schnecken abschneiden und in die gebutterten Förmchen legen. Nochmals zugedeckt 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

3. Den Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Die Honigreingerl mit dem Rest der Butter-Honig Mischung bestreichen für etwa 20 Minuten backen.

Tipp

Die Honigreingerl schmecken frisch am Besten. Wer möchte, kann sie aber ausgekühlt einfrieren. Damit sie nicht kleben, auf einem Holzbrett im Tiefkühler anfrieren und dann erst in ein Gefriersackerl oä. geben.

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