Albondigas in Tomatensauce

Albondigas (Fleischbällchen) in Tomatensauce oder glaub ja nicht, was Du denkst

Zubereitungsdauer: 35 Min. 
für 4 Portionen
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
Albondigas (Fleischbällchen)
400 g Faschiertes (Hack), gemischt
2 Zwiebel, klein
1 Bio-Ei, M
2 Knoblauchzehen
1 Tl Paprikapulver, scharf
1/2 Tl Fenchelsamen, geröstet und gemahlen
1 Msp Chili
2 El Brösel (Paniermehl) alternativ eine halbe, altbackene Semmel in Milch eingeweicht
2 El Olivenöl zum Braten
Petersilie, frisch optional

 

Tomatensauce
1 Zwiebel, klein
1 Knoblauchzehe
1 Tl Zucker optional
1 Lorbeerblatt
1 Prise Ceylon-Zimt
700 ml Tomaten-Passata
1 El Gemüsepaste alternativ 1/16 l kräftige Gemüsebrühe
Thymian nach Geschmack
Chili nach Geschmack
Kräuter nach Geschmack zB. Basilikum
Spezielles Equipment
Eisportionierer, Schüssel für Wasserbad
Albondigas (Fleischbällchen) in Tomatensauce oder glaub ja nicht, was Du denkst

 

Das Jahr nimmt so richtig Tempo auf, als wäre eine alte Lok mit Kohle befeuert in voller Fahrt. Tut-Tut, aus der Bahn. Und während ich so mit Volldampf unterwegs bin, nach rechts und links sehe, begegnet mir so viel Leichtigkeit. Menschen, die sich nach der Arbeit zum Sport oder zum Essen treffen. Lachende Gesichter, die wochenends über die Pisten sausen, Schlittschuh-Achter am Eis drehen und heiße Schokolade dazu trinken.

 

Und dann gibt es mich. Die alte Lok. Die das alles nicht schafft. Abends müde ist vom Tagewerk und die Hälfte einfach nicht erledigt hat. Die wochenends zwar versucht die Pisten runter zu sausen oder Schlittschuh-Achter zu drehen, sich dann aber mit Steißbeinprellung wieder findet. Sich mit eiskalten Fingern an der Rampe festkrallt und den teuren Kakao nicht trinken will, weil er unnötig viel Zucker und schlechte Milch enthält. Irgendwie fühlt es sich dann so an, als würde ich manchmal das Leben nicht richtig hinbekommen. Als wären alle anderen Profis, hätten einen Kurs belegt, den ich versäumt habe und  müsste nun autodidakt aufholen, was anderen ein Selbstverständnis ist. Und immer dann, wenn solche Momente überwiegen, kommt eine Stimme in mir hoch, die nicht sehr freundlich zu mir ist. Sie kommentiert geringschätzig, was ich tue. „Du stehst um 05:15 Uhr morgens auf, um Sport zu machen? Das ist ja gar kein richtiger Sport, das ist Seniorenturnen.“ „Schau, wie alle anderen ihre Aufgaben mit Leichtigkeit erledigen, Du bist immer so angestrengt. Das ist nervig, sei etwas Lustiger. Leichter.“ „Das bisschen Haushalt hast Du heute nicht hinbekommen? Dabei wolltest Du das gestern schon erledigen.“

 

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, diese unhöfliche Stimme in ihre Schranken zu weisen. Denn sie ist ein – verzeiht mir – echter Arsch. Sie meint es nicht gut mit mir, will mich nicht ermuntern, nicht unterstützen, nicht mein Freund sein. Ganz im Gegenteil. Und während ich mit dieser Stimme im Kopf ein ernstes Machtwort spreche, löffle ich herrlich pikante Albondigas. Fleischbällchen in Tomatensauce und stelle fest: Es ist gut, nicht alles zu glauben, was wir denken. Und sich selbst ein Freund zu sein, eine wirklich lohnende Sache. Und diesem Freund wohlwollend auf die Schultern zu klopfen und zu sagen: „Ich sehe, Du gibst dein  Bestes. Es wird wieder einfacher werden.“ kostet nicht viel Mühe. Im Gegenteil, es ist ganz leicht. Und unsere Albondigas trösten dazu über so manch harte Durststrecke hinweg.

 

Und damit die Albondigas in Tomatensauce auch perfekt gelingen, hier meine ultimativen Tipps

 

  • Das Faschierte erst bei Zimmertemperatur verarbeiten
  • Die Albondigas nicht zu heiß braten, lieber bei geringerer Hitze, dafür etwas länger (siehe Bilder, meine sind etwas Verbrannt)
  • Statt frischem Mais im Sommer lässt sich das Gericht wunderbar mit Mais aus der Dose zubereiten. Alternativ könnt ihr auch Erbsen oder anderes Gemüse „verschwinden“ lassen
  • Die Fleischbällchen in Sauce lassen sich wunderbar als Tapas einfrieren – so habt ihr immer schnell welche bei der Hand.
Zubereitung

1. Für die Albondigas die Zwiebel schälen, fein schneiden und in etwas Olivenöl glasig dünsten. Den Knoblauch dazu pressen – dafür müsst ihr ihn nicht unbedingt schälen und kurz mit rösten. Bei Seite stellen. Dann das Faschierte (Hackfleisch) mit den Händen kurz kneten – die restlichen Zutaten zu geben und kleine Bällchen formen (in etwa so groß wie eine große Walnuss).

2. Die Bällchen in etwas Olivenöl von allen Seiten bei mittlerer Hitze soweit anbraten, dass sie schön goldbraun sind. Fertig gebraten kurz beiseite stellen.

3. Für die Tomatensauce die Zwiebeln fein würfeln, den Knoblauch in fein schneiden und zusammen im Olivenöl der Fleischbällchen glasig dünsten. Den Zucker zugeben, kurz karamellisieren lassen, dann das Lorbeerblatt und den Zimt zugeben, umrühren und mit der Tomatenpassata aufgießen.

4. Die Kräuter und Gewürze zugeben und weitere 2 Minuten dünsten. Mit der Brühe aufgießen, die restlichen Kräuter zugeben und zugedeckt etwa 20 Minuten leise köcheln lassen. Zum Schluss noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.

5. Zum Schluss die Fleischbällchen in die Sauce geben und auf kleiner Flamme 5 – 10 Minuten ziehen lassen.

6. Mit frischen Kräutern bestreut Servieren.

Tipp

Dazu passt frisches Weißbrot und eine leckere Aioli. Ihr könnt sie auch lauwarm als Tapas servieren.

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