Bröseltopfen-Nockerl mit steirischem Kürbisgemüse oder wie alles begann
Zubereitungsdauer: ca. 40 Min. (inkl. Kochzeit)
für 2 Portionen
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
Bröseltopfen-Nockerl
170 g Mehl, griffig
70 g Bröseltopfen
2 Eier
1 Eidotter
1 Prise Salz
Steirisches Kürbisgemüse
500 g Kürbis (traditionell mit gehobeltem Ölkürbis, hier mit Butternuss-Kürbis & Hokkaido)
etwas Essig (Mostessig)
½ TL Salz
Kümmel ganz
1-2 EL Sonnenblumenöl
1 größere Zwiebel, gelb
2 Knoblauchzehen
1 TL Paprikapulver, edelsüß
3 EL Sauerrahm
1 EL glattes Mehl
Spezielles Equipment
Keines
Bröseltopfen-Nockerl mit steirischem Kürbisgemüse oder wie alles begann
Seit zehn Jahre teile, schreibe und gestalte ich hier auf diesem Blog. Damals als private Rezeptsammlung gedacht, doch bereits in der Hoffnung mehr als nur meine engsten Freunde zu erreichen. Mit handgemaltem Logo und einfachsten technischem Aufwand war der Beginn 2010 noch etwas holprig, ohne große Vision und jedenfalls als Zeitvertreib und Hobby neben Beruf und dergleichen gedacht. Es war die Zeit der Friday-Dinner, Freundestreffen und Experimente. So wie ich eben auch war, Anfang 30.
Und so wie dieser Ort hier, der Blog und ihr, bin ich gewachsen. Habe immer wieder in Frage gestellt, ob dieser (monetäre) Aufwand, die Lebenszeit, noch meiner Leidenschaft, meinem Hobby Rechnung trägt. Das tut es nicht. Ich bin längst mit Anfang 40 dem Hobby entwachsen, den Experimenten und auch den Friday-Dinner – den sieben gängigen Menüfolgen, den mindestens ebenso vielen Flaschen Wein und den endlosen Gesprächen bis spät in die Nacht. Ich bin dankbar für die Zeit, aber heute, heute bin ich das nicht mehr. Wie denn auch? Heute blicke ich auf mein jüngeres Ich und freue mich über all die Hoffnungen und Träume, die ich hatte, die so neu, so groß und unerschütterlich waren.
Das Logo ist inzwischen nicht mehr handgezeichnet – 2017 war dann alles neu oder sagen wir, ein bisschen erwachsener – bis auf den Namen, ihr wisst ja – ich trenne mich so schwer. Die Frage nach dem Sinn blieb offen, aber mit der festen Entscheidung, es professioneller anzugehen. Mehr Geschichten, mehr Herz, mehr echte Gefühle. Und auch dem Antrieb dem steigenden Kosten-Aufwand für Hard- und Software, Lebens- und Liebeszeit auch einen monetären Ausgleich entgegen zu stellen, um endlich auch Christoph, den tapferen Mann, der zwar nicht an meiner Seite, dafür umso stärker im Hintergrund werkelt, zu entlohnen. Für ihn war bisher keine technische Hürde zu schwer, keine Tüftelei zu blöd und kein verzweifelter (sic!) Anruf zu ermüdend. Der Mann leistet also Schwerstarbeit, immerhin bin ich am anderen Ende der Leitung mit einer neuen Idee und fix ist, ohne ihn, wär hier nix los.
Das Ende vom Anfang: Bröseltopfen-Nockerl mit steirischem Kürbisgemüse
Heute läute ich das Ende vom Anfang ein. Ein neuer Versuch. Ein neues Experiment – nicht nur thematisch. Eine Welt voller Gefühle, die ich mit euch teilen möchte. Nichts neues also, nur intensiver. Auf die Spitze getrieben, zu Ende gedacht. Rezepte, die Intuitionen folgen, Gespräche, die neue Perspektiven zeigen, Geschichten, die noch nicht erzählt wurden und Momente, die festgehalten werden wollen. Zeit und Raum für Auseinandersetzung und ein gutes Gespräch. Und eine Möglichkeit unabhängig zu bleiben, weiterhin nur mit den Kooperationspartnern, die wirklich zu mir passen, meine Werte teilen und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe geschieht. Und nein sagen zu können, wenn das Bauchgefühl weiß, dass es zwischen uns nicht passt. Inhalte und Überzeugungen die weiterhin unverkäuflich bleiben.
Der Anfang ohne Ende?
Ob das gelingt, das liegt auch an euch. Eurer Wertschätzung und eurer Haltung und eurer Entscheidung, ob die Inhalte hier, euch so lieb und wertvoll sind, wie eine monatliche Tasse Kaffee im Kaffeehaus. Wenn ihr meinen Blog nutzt und schätzt, dann meldet euch doch für mein ABO an und werdet Mitglied in unserer Gemeinschaft, die überzeugt ist, dass unabhängige Inhalte und Geschichten, gelingsichere Rezepte und dieser Ort hier wertvoll sind. Zumindest so wertvoll wie 1,5 Stunden parken in der Parkgarage am Kärntner-Ring – das hat nämlich den gleichen Preis. Über den Wert entscheidet ihr, währenddessen genießen wir unsere Bröseltopfen-Nockerl mit steirischem Kürbisgemüse. Ein bisschen Melancholie schwingt da gleich mit.
Ich hoffe, wir sehen, lesen und hören uns (hier geht’s zum Podcast)!
Kocht gut, seid gut, eure Eva
Zubereitung
1. Butternuss-Kürbis schälen, den Hokkaido teilen – das Innenleben und die Kerne entfernen. Den Kürbis grob schaben, alles mit 1 TL Salz, etwas Essig und dem Kümmel vermengen und für mindestens 20 Minuten ziehen lassen. Inzwischen die Zutaten für die Bröseltopfen-Nudeln in einer Schüssel vermengen und ebenso mit dem Kürbis ruhen lassen.
2. Zwiebel und Knoblauch schälen und klein schneiden. In einem Kochtopf Zwiebel in etwas Öl anschwitzen lassen, Knoblauch und Paprikapulver zugeben. Alles kurz umrühren und das Kürbisfleisch mit der ausgetretenen Flüssigkeit zufügen. Den Kürbis ohne Deckel auf kleiner Flamme etwa 15 Minuten dünsten, dabei ab und an umrühren. Inzwischen einen Topf mit reichlich Wasser und Salz zum Kochen bringen – die Hände nass machen und aus dem Bröseltopfenteig die Nudeln formen. Dazu ein mundgerechtes Stück abreißen, zwischen den nassen Händen kurz rollen und in das siedende, nicht mehr kochende Wasser geben.
3. Zum Schluss Sauerrahm mit Mehl glatt rühren und zum Kürbis-Gemüse geben, alles einmal kurz aufkochen lassen.
4. Die Brösltopfen-Nudeln sind fertig, wenn sie aufschwimmen – abseihen, kurz mit eiskaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen – in geschmolzener Butter anbraten. Gemeinsam mit dem Kürbis-Gemüse und frischem Bröseltopfen servieren.
Tipp
Die Bröseltopfen-Nockerl können super auch einfach mit Butter angebraten mit Zimt-Zucker Brösel und Apfelmus serviert werden.
Das Mädel vom Land
19. Oktober 2020 at 13:31Liebe Eva,
das ist ein mutiger Schritt … Ich bin gespannt, wie es hier weitergeht…
10 Jahr bloggst du schon, wie unglaublich! Bei mir sinds 8, naja, das ist ja auch schon was 🙂
Ich finde deine Art der Auseinandersetzung mit diesem Thema gut, ich denke, jeder, der halbwegs ernsthaft bloggt, stellt sich hin und wieder dieselbe Frage: Wofür mache ich das eigentlich? Denn ja, es geht viel Zeit drauf. Und JA, es muss nicht alles kostenlos sein … Du machst das richtig.
Alles Liebe!
Eva
19. Oktober 2020 at 14:20Ach, ach – wielange „begleiten“ wir uns schon gegenseitig, so schön, dass Du da bist – in diesen Momenten weiß ich immer ganz genau, warum ich begonnen habe … und weitermachen will! Alles Liebe, Eva