Die Hoflieferanten

Wilhelmsburger Hoflieferanten: Die Jahreszeiten am Bauernhof – Frühling (in Kooperation)

Heute gab es Dirndl-Joghurt zur Vomittags-Jause. Mittags Topfenpalatschinken. Und abends ein Butterbrot mit Käse. Wann immer wir hungrig sind, gehen wir in den Supermarkt oder samstags auf den Wochenmarkt und kaufen, was immer unser Herz begehrt. Und auch, wenn uns bewusst ist, dass die Dinge nicht vom Himmel fallen, so wirklich wissen wir nicht, wieviele Stunden in so einem Dirndl-Joghurt stecken. Wir haben Familie Bertl auf ihrem Hof besucht und herausgefunden, dass Bauernhof 365 Tage Arbeit bedeuten. Und, warum sie sich trotzdem kein schöneres Leben vorstellen können.

 

Als Amelié, meine Fotografin, und ich – zumindest für uns – früh morgens auf den Hof der Wilhelmsburger Hoflieferanten einbogen, um einen Tag die Arbeit der Familie Bertl am Hof zu begleiten, hätten wir wohl an die Taschentücher denken sollen. Denn gleich zum Start wurden wir in die Stallungen zu den Baby-Kühen, der kleinen Kälber, geführt, die erst wenige Tage alt waren. Hach. Da schmilzt jedes Mutterherz und wir waren sofort hingerissen. Aber das war nur der Anfang eines Tages, der uns lehren sollte, dass ein Familienbetrieb viele Emotionen bedeutet.

 
Familie: Ein Kollektiv an Menschen, die eine Vision verfolgen

 

Familie wird am Hof der Familie Bertl groß geschrieben. „Und anders geht es auch gar nicht“, sagt Hannes Bertl, Sohn der Familie, Geschäftsführer der Wilhelmsburger Hoflieferanten und gelernter Käsemacher. Ohne den Zusammenhalt der inzwischen vier Generationen, die gemeinsam am Hof leben und arbeiten, wäre ein Projekt wie das der Wilhelmsburger Hoflieferanten nämlich gar nicht zu stemmen. „Das ist natürlich nicht immer ganz konfliktfrei, aber so ist das in Familien. Wir leben, wir lieben, wir lachen – und manchmal streiten wir auch“, lacht Hannes und streicht sich durch die Haare.

 

Dazu gehört auch der erweiterte Familienkreis. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Hof. Die nicht nur jeden Tag gemeinsam arbeiten, sondern sich auch mittags in der großen Gemeinschaftsstube versammeln, um sich mit dem Essen, das die Tochter des Hauses, Bernadette, für alle gekocht hat, für den Nachmittag zu stärken.

 

Von alt bis jung – jede Hand wird am Hof gebraucht und hier haben wirklich alle alle Hände voll zu tun, um die Arbeit auch zu schaffen. Dabei steht eines außer Frage: Der Chef und die Chefin greifen genau so zu, wie jeder Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin am Hof. Sei es die Oma oder der Lehrling.

Dazu gehören natürlich auch noch die anderen Familien der Wilhelmsburger Hoflieferanten mit ihren Bauernhöfen im Umland. Sie liefern auch ihre wertvollen Rohstoffe wie Kuh- und Ziegenmilch, die am Bauernhof der Familie Bertl verarbeitet werden. Gemeinsam teilen sie die Vision, ehrliche und erstklassige Bauernhof-Produkte in den Supermarkt zu bringen und konkurrenzfähig mit den Großen der Branche zu sein. Zusammen bilden sie die „Familie“, das Kollektiv der Wilhemsburger Hoflieferanten, nur eine Stunde Autofahrt westlich von Wien entfernt.

 

Frühling am Bauernhof: Gehen mit den Jahreszeiten

 

Das Leben und Arbeiten am Bauernhof ist unweigerlich mit den Jahreszeiten verbunden. Selbst, wenn das bei einer Milch- und Käseproduktion nicht auf den ersten Blick offensichtlich erscheint, öffnen sich die Augen, sobald man den Hof betritt.

 

Im Winter und Frühjahr bleiben die Tiere in den Stallungen. Frisches Stroh zum Ausruhen und bestes Heu als Futter garantieren auch in den kalten Monaten eine kuschelige Wohlfühlatmosphäre. Keines der Tiere ist hier am Hof angebunden, die Tiere dürfen sich frei bewegen, ihren Platz suchen, sich auch mal ins Stroh legen, fressen oder in den Außenstallungen die ersten Sonnenstrahlen genießen.

Wieviel Vertrauen die Kühe zu den Menschen haben und wie sehr sie den Umgang gewohnt sind, kann man spüren, wenn sie sich zutraulich entgegen strecken und unsere Hände über ihr seidiges, gesundes Fell streicheln lassen.

In der Produktion erwartet uns Kathi, sie ist am Hof für die handgerfertigte Butter, die Frischkäsecréme und die verschiedenen Ziegenkäsebällchen zuständig. Wie stolz sie darauf ist, merken wir, als sie uns erzählt, dass es ein besonderes Gefühl ist, dass jedes Mal, wenn sie eine Butter der Wilhelmsburger Hoflieferanten im Supermarkt entdeckt, ihr Herz einen kleinen Hüpfer macht. Handwerk mit Herz.

Im Frühjahr beginnen auch die Weiden für die Kühe wieder zu sprießen. Traktoren und Maschinen werden auf Vordermann gebracht. Bevor die Blütezeit beginnt werden die Bäume und Sträucher gestutzt und geschnitten, bevor sie im ganzen Tal einen herrlichen Duft entfalten.

 

Mit den Jahreszeiten zu leben und zu arbeiten, bedeutet für Familie Bertl aber auch, gemeinsam Familienfeste zu feiern. Die Fastenzeit, das Fastenbrechen und das Osterfest sind wesentliche Markierungen im Frühjahr.

Nach einem gemeinsamen Essen verlassen wir an diesem Tag den Hof sehr zufrieden, aber auch müde von all den Eindrücken und dem guten Essen. Und wir haben einen kleinen Eindruck davon bekommen, wieviel Leidenschaft, Fleiß und Hingabe notwendig sind, dass wir morgens einfach so mit einem Dirndl-Joghurt in den Tag starten dürfen.

 

Das Jahr ist noch jung und wir verstehen nun ein kleines bisschen besser, was die Jahreszeiten für einen Bauernhof wie den der Familie Berta bedeuten und freuen uns auf ein Wiedersehen im Sommer. Voll Vorfreude, was uns dann erwarten mag.

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