Eierschwammerl-Ravioli und Petersilie
Es gibt Dinge, die für sich stehen – so wie Eierschwammerl. Sie brauchen kein Add-On, kein Update, kein Upgrade. Sie wirken als das was sie sind. Pur und phänomenal. Eierschwammerl zählen für mich zu diesen Dingen. Abgebraten mit einer Prise Salz und Pfeffer sind sie per se eine Delikatesse. Fügt man dem Solo-Star noch ein wenig frische Petersilie hinzu wird daraus ein Klassiker.
Wie ein Klassiker entsteht?
Er ist nicht zu verbessern. Daran ist nichts zu drehen. Da stimmt die Chemie und geht damit um die Welt. Besonders gut finde ich daran, dass solche Pilze nicht gezüchtet werden können. Sie wachsen nur im Wald, in einem intakten Ökosystem und sind nicht reproduzierbar. Vielleicht macht auch dieser Umstand das Geschmackserlebnis für mich unvergleichbar. Ich kann sie nur genießen, wenn es sie saisonal und regional gibt. Noch dazu lassen sie sich frisch schlecht lagern oder transportieren, und auch wenn uns so mancher Lebensmitteleinzelhandel etwas anderes weiß machen will. Nein, nein, nein. Importiert aus fernen Ländern sind sie nicht zu vergleichen mit den winzigen Gaumenfreuden der heimischen Wälder, die kurze Wege garantieren.
Die Suche.
Das Schwammerlsuchen hat bei uns daheim große Tradition. Wobei ich gestehen muss, dass ich in meinem gesamten Leben wahrscheinlich nicht mehr als 10 Schwammerl gefunden habe. Aber dafür meine Mama. Sie kannte jede winzige Stelle des Waldes, der die Straße runter beim Haus meiner Großeltern war. Mit Adleraugen identifizierte sie die kleinen Sprößlinge aus dem Dickicht. Und schwups landeten sie bei uns im Körberl. Neben Eierschwammerl war auch der eine oder andere Stein- oder Herrenpilz dabei. Ich blicke heute fast wehmütig auf diese Kindheitserinnerungen zurück. Denn damals konnte ich mich für das kriechen und sammeln im dunklen Geäst nicht sehr begeistern. Vielmehr interessierte ich mich für den Prozess danach. Das kochen und zubereiten. Und auch wenn ich heute vielleicht etwas mehr Lust für die Suche an sich entwickeln könnte, wäre meinn Hauptfrage unverändert: Wann und wie kommt es auf den Tisch?
Im letzten Sommerdinner habe ich den Zwischengang daher pur und einfach gehalten. Eierschwammerl – Petersilie – Frischkäse, viel mehr brauchte es nicht für die Ravioli-Expolsion.
Rezept Ravioli (Pasta)
200g Mehl
2 Eier, glücklich
1 El Olivenöl
Die Zutaten für den Pasta Teig rasch verkneten und solange bearbeiten bis er schön glänzt. In Klarsichtfolie hüllen und mind 30 Minuten ruhen lassen.
Rezept Füllung
1 Pkt Frischkäse
1 kleine Zwiebel, geröstet
3-4 handvoll Eierschwammerl, geröstet
Petersilie, gehackt
1-2 kleine Hände Walnüsse, geröstet und gehackt
Spritzer Zitrone
Prise Salz und Pfeffer, nach Geschmack
Ein paar geröstete Schwammerl beiseite stellen. Für die Füllung die Zutaten in einer Schüssel vermengen und im Kühlschrank ziehen lassen. Dann den Pasta Teig in zwei Teile teilen und den ersten auf einer bemehlten Oberfläche ausrollen (ich mags gerne, wenn der Teig recht dünn wird). Mit einem kleinen Löffel die Füllung in den Abständen drappieren, die nachher die Größe der Ravioli bestimmen. Dann den zweiten Teil dünn ausrollen und drüber legen. Falls notwendig kleine Luftblasen entfernen. Für die Formen verwende ich ein umgedrehtes Sektglas, das ich kurz in Mehl tauche und dann die Ravioli aussteche. Etwa 3-4 Minuten im leicht siedenden Wasser kochen. In Butter schwenken und mit frischer Petersilie, den restlichen Schwammerl und etwas Parmesan servieren.
Ein Klassiker, eben.
Wohn Planerin Gerda
17. November 2015 at 16:07Ein tolles Rezept und einfach zum Nachkochen. Eine wunderschöne Homepage mit so vielen Inspirationen zum Ausprobieren. Liebe Grüße Gerda
Eva
17. November 2015 at 19:01Liebe Gerda, danke für deine Nachricht, toll, dass es geschmeckt hat 🙂