Falafel mit Pfannebroten, Rotkraut und Dip

Falafel im Pfannenbrot mit Kraut oder Slow Good statt Fast Food

Zubereitungsdauer: 90 Min.  
 
für 4 Personen
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
Falafel
1 Dose Kichererbsen, gekocht (etwas Wasser auffangen, um die Masse eventuell etwas zu Verdünnen)
1 Zwiebel, klein
1-2 Knoblauchzehen
Gewürzmischung aus: 1 Tl Kreuzkümmel, 1 Tl Fenchelsamen, 1/2 Tl Kurkuma, Prise Zimt, 1/2 Tl Chiliflocken
1 Tl Natron
frische Kräuter wie Koriander oder Petersilie (optional)
2 El Stärke (bspw. Maizena oä)
2 El Semmelbrösel optional etwas mehr (zum Binden der Masse)
1 Ei
Pflanzenöl zum Braten
 
Pfannenbrot
130 g Wasser
½ Würfel Germ (Hefe) (21 g)
1 TL Zucker
1 TL Salz
250 g Mehl, glatt
Öl zum Braten

 

Joghurt-Dip
150 g Joghurt (10 %)
1-2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer nach Geschmack

 

1 Gurke, gerieben oder gestiftelt
1/4 Rotkrautkopf
Olivenöl und Essig zum Marinieren
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Chiliflocken zum Abschmecken
etwas Sesam zum Bestreuen (optional)
Spezielles Equipment
Keines
Falafel im Pfannenbrot mit Kraut oder Slow Good statt Fast Food

 

Unsere hausgemachten Falafel im Pfannenbrot mit frischem Rotkraut vereinen alle Eigenschaften, die ein gutes Gericht benötigt, um wirklich gut zu sein. Die zahlreichen Konsistenzen, von cremig bis knackig und die Aromen von frisch bis tief – viel mehr geht nicht und braucht es auch nicht. Finde ich. Was dieses Gericht aber nicht kann, ist schnell zubereitet werden. Wer sich hier Fast Food erwartet kann nur enttäuscht werden, denn jede der Ingredienzen, benötigt etwas Zeit, Geschick und Aufmerksamkeit, um so gut zu werden, dass es sich zu einem wahren Slow Good entpuppen kann.

 

Je älter ich werde, desto mehr beginne ich der Langsamkeit etwas abzugewinnen. Das hat natürlich auch den Hintergrund, dass uns spätestens in der Mitte des Lebens bewusst wird, dass die Dinge, die Kraft – wir – nicht unendlich sind. Dass es keine Pausetaste gibt, wenn der Moment besonders schön oder wir besonders erschöpft sind. Dass die Zeit unbeirrt von uns, unseren Träumen und Bedürfnissen vergeht. Hochzeiten gefeiert, Kinder auf die Welt gebracht und Karrieresprünge gesprungen wurden. Es scheint also, dass das einzige, was in unserer Hand liegt, ist, wie bewusst und womit wir diese Zeit verbringen. Wie umsichtig wir mit Ressourcen umgehen – unseren eigenen, aber auch mit denen, die wir als Kollektiv, als Gesellschaft nutzen. Auch auf die Gefahr hin mich stets zu wiederholen, breche ich eine Lanze für das Langsame und Bewusste.

 

Wertvolle Zutaten, die von echten Menschen in echter Erde angebaut, gepflegt und geerntet wurden, von echten Menschen zubereitet. Wie unsere Falafel hier, die mein Mann und ich gemeinsam zubereitet und dann gemeinsam genossen haben – in kindlicher Freude, wie gut sie geworden sind. Wir dabei Musik gehört haben und beschwingt waren. Für diese wertvollen Momente. Zur Nachahmung empfohlen.

Zubereitung

1. Für die Falafel die Kichererbsen abseihen und beiseite stellen.

2. Alle Gewürze in einer Pfanne ohne Fett anrösten – bitte nur wenige Sekunden, bis sich die Aromen entfaltet haben.

3. Alle Zutaten für die Falafel in einen Blender geben und zu einer cremigen Masse mixen. Wer keinen Blender oder Küchenmaschine besitzt, benutzt einen Pürierstab – dann empfiehlt es sich aber die Zwiebel und den Knoblauch schon vorher klein zu schneiden. Die Masse sollte weich, aber in den Händen formbar sein. Für etwa 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen.

4. Inzwischen für die Pfannenbrote das lauwarme Wasser und die Germ vermengen – dafür die Germ in das Wasser bröseln und umrühren, bis sie sich aufgelöst hat. Den Zucker unterrühren. Das Mehl nach und nach zugeben und zuerst rühren, dann mit den Händen kräftig kneten bis ein glatter Teig entstanden ist. Zugedeckt an einem warmen Ort zur Seite stellen.

5. Für den Joghurt-Dip das Joghurt glatt rühren, die Knoblauchzehen hinein pressen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag kann die geriebene oder gestiftelte Gurke hinein rühren – ich habe sie extra gelassen, damit sie kein Wasser lässt.

6. Das Rotkraut reiben oder fein schneiden und mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und etwas Essig marinieren. Zur Seite stellen.

7. In einer Pfanne reichlich (1-2 cm) neutrales Pflanzenöl erhitzen – es darf keinesfalls rauchen! Am besten einen Kochlöffelstiel aus Holz ins Öl halten und wenn kleine Blasen herum aufsteigen, ist die richtige Temperatur erreicht. Mit nassen Händen kleine Kugeln aus der Falafel-Masse formen und in der Pfanne rundherum goldbraun ausbacken. Dabei nicht zu viele Falafel auf einmal ausbacken, damit die Temperatur des Öl konstant bleibt. Die fertigen Falafel auf einem mit Küchenrolle ausgelegten Teller beiseite stellen – um sie warm zu halten können sie im Ofen bei etwa 80 – 100 Grad gewärmt bleiben.

8. Den Teig für die Pfannenbrote in 6 gleichgroße Portionen teilen und zu kreisrunden Fladen ausrollen. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und bei mittlerer Hitze goldbraun backen. Wer mag kann etwas Sesam darüber streuen.

9. In die fertigen Brote entweder Taschen schneiden oder in der Mitte falten. Mit dem Rotkraut, den Gurken, den Falafel und dem Joghurt-Dip servieren.

Tipp

Die Falafel schmecken auch einfach nur mit Salat oder fertig gekauften Fladenbroten.

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