Der Trotz sich nicht unterkriegen zu lassen
Geschmorte Kürbis-Suppe
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Und dann war er da. Nicht unerwartet, vorhersehbar und doch wieder mit einer Wucht, die uns kurz inne halten und hinsetzen lässt. Der graue November kam mit dem zweiten Lockdown und damit auch tiefgreifende Einschnitte in unser aller Leben. Familien und Freundschaften, die sich um die Diskussion über diese Maßnahmen spalten. Durchhalten lautet die Devise – nur wie lange und wofür?
„Etwas wird aus dem wachsen, was Du gerade durchmachst. Du.“
Langsam zeigen sich die ersten Ermüdungserscheinungen. So wie das Jahr 2020 in die Monate gekommen ist, scheint auch die Krise gealtert zu sein. Die Beine sind schwer geworden und tragen uns nicht mehr so leichtfüßig von einem Stolperstein zum anderen. Selbst tiefe Verbindungen haben mitunter erste Kratzer bekommen, sich vielleicht sogar entzweit. Zu unterschiedlich sind die Ansichten, Haltungen und Strategien, mit unserem Kummer und der Sorge umzugehen.
Die Fenster sind längst geschlossen und sollen gegen den Sturm, den der November mit eisigem Atem durch das Land bläst, schützen. Die Straßen still – die Instrumente, die zum Trost spielten, verstummt. Es scheint als hätte die Krise die Welt, ein Land, Familien und Freunde gespalten. In Meinungen, in Argwohn, in Zwietracht.
Und dann ist er plötzlich da, gleichsam eines Kraftmotors, der wütend die Zündung anfeuert bis es gelingt: Der Trotz sich nicht unterkriegen zu lassen. Der Funke springt über, kraftvoll und energisch. Versetzt uns in Schwingung und vibriert.
Was kommt, weiß keiner. Nicht die Schwarzmaler, nicht die Optimisten, nicht die Stoiker, nicht die Experten. Die Umstände sind nicht vorhersehbar, vieles von dem was geschieht nicht zu beeinflussen. Doch wir, wir können uns jeden Tag neu entscheiden. Nicht immer fröhlich, nicht immer leicht, nicht immer beschwingt. Manchmal schwerfällig aber voller Überzeugung: Gehen wir mit dem Beispiel voran, das wir uns von anderen wünschen. Seien wir nachsichtig – mit uns und anderen. Nehmen wir die Herausforderungen an und denken wir Wege neu. Lächeln wir, wann immer ein schöner Moment sich dazwischen schummelt und seien wir dankbar, für all das Schöne, Gütige und Wahrhaftige, das sich uns zeigt.
Kocht gut, seid gut – eure
Das Rezept
Zubereitungsdauer: ca. 120 Min.
für 2 Personen
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
1 Butternut Kürbis
1 Zwiebel
1 Knolle Knoblauch, halbiert, in Zehen, ungeschält
Olivenöl zum Beträufeln
750 ml Gemüsebrühe
125 ml Schlagobers
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Petersilie, frisch gehackt
Altbackene Brotscheiben oder Semmel
etwas Öl oder Butterschmalz zum Rösten
Spezielles Equipment
Keines
Zubereitung
1. Den Ofen auf 200 Grad Ober- Unterhitze vorheizen. Kürbis teilen, entkernen und mit der Schnittseite nach oben auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Blech legen. Mit der Zwiebel und den Knoblauchzehen gemeinsam im Ofen 50 Minuten weich backen.
2. Das Innere vom Kürbis mit dem Löffel auskratze und in eine Küchenmaschine geben. Den Zwiebel von der Schale befreien, den Knoblauch aus der Schale drücken und ebenso zum Kürbis geben. Alles kurz durchmixen.
3. Zum Kürbismix von der Gemüsebrühe etwa 250 ml zugeben und nochmals kurz pürieren. Mit der restlichen Suppe am Herd im Topf aufkochen.
4. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Zum Schluss den Schlagobers zugeben und einmal mit dem Zauberstab aufmixen.
5. Altbackene Brotscheiben oder Semmeln in Würfel schneiden und in etwas Öl oder Butterschmalz anrösten. Die Suppe mit fein gehackter Petersilie und Brot-Croutons servieren.
Tipp
Dieses Gericht ist auch eine gute Basis für ein cremiges Kürbis-Püree – dann einfach die Menge an Brühe reduzieren.
Autorin
Eva Kamper-Grachegg
Eva ist die Ideengeberin von „Gefühle für die es Rezepte gibt“. Sie möchte zu einem bewussten, nachhaltigen Lebensstil inspirieren und vor allem Frauen dazu ermutigen, eine positive und sinnliche Verbindung zum Zubereiten und Genießen unserer Lebensmittel aufzubauen, um sie als kraftvolle Ressource nutzen zu können. Mehr über Eva erfährst Du hier …
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