Lieblingsplätze: Das G’sund und Natur Hotel „Die Wasnerin“
Zwischen den Jahreszeiten inmitten glasklarer Seen und imposanter Bergkulissen finden wir im steirischen Salzkammergut nicht nur die ersehnte Ruhe, sondern auch ein bisschen uns
Der späte Herbst blies seinen stürmischen Wind durch das Land und ließ ganze Bergketten in dunstigen Nebelschwaden verschwinden, als wir unser Ziel „Die Wasnerin“ in Bad Aussee erreichten. Ganze drei Tage und zwei Nächte wollten wir der Suche nach den schönsten und stillsten Orten in der Natur widmen. Und fanden nicht nur diese, sondern auch ein bisschen uns.
Traumhafte Hügelketten, bunte Wälder und vielfach noch eine Architektur, die von einer anderen Zeit erzählt, prägen hier eine Gegend, die schon zu kaiserlichen Zeiten als eine der schönsten des Landes galt. Dass man hier auch heute noch die Ruhe finden kann, die man im hektischen Alltag oft vermisst, verdankt man Orten wie diesen und Menschen, die diese Orte umsichtig bewahren und führen.
Aufhalten und übernachten
Bereits am Check-In in der Rezeption konnten wir den Anspruch des Hauses an sich selbst spüren. Freundlich und selbstverständlich wurden wir begrüßt, für die Formalitäten wurden wir in die gemütliche Ecke gebeten. Der dargereichte Aperitif weckte schnell die Lebensgeister – wir waren angekommen. Ein Schritt schien ohne Hektik zum anderen zu führen. Besonders auffallend die Stille, die uns Großstädtern unmittelbar beim Betreten des Hauses gewahr wurde, ergriff und uns half, die Hektik des Alltags vor der Türe zurück zu lassen.
Die Zimmer sind geräumig und durch die vielen Holzelemente gemütlich. Die Formensprache ist modern. Die vielen Lichtquellen laden subtil, die Buch-Rezensionen hingegen ganz offen zum Lesen ein. Literatur wird hier groß geschrieben. Das geschriebene Wort scheint hier als eine Art Pfadfinder zur eigenen, inneren Ruhe zu fungieren.
Wer das Auszeiteln voll und ganz genießen mag, bucht die Offline-Suite. Besonderes Highlight ist der Schaukasten, der – an gar nicht so ferne – alte Zeiten erinnert. An Zeiten in denen Ruhe haben und zur Ruhe kommen noch kein Luxus-Gut war. Der Chef des Hauses gewährte uns einen Einblick in diese Räume und erzählte voller Leidenschaft von der Idee, die ihn und seine Frau dazu inspirierte.
Langweilig wird es hier jedenfalls nicht – für hochwertige Malstifte, Mandala Bücher oder auch Gesellschaftsspiele ist hier gesorgt. Wer hat Lust auf eine Partie Schach?
Ich will ja nur spielen: Handy aus – (Frei-)Zeit an.
Über den Lift in der Lounge können alle wichtigen Bereiche des Hauses erreicht werden. Im zweiten Stock befindet sich das Herzstück – die Bar mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und der Kamin-Ecke, die ausnahmsweise den Blick nicht hinaus in die Natur, sondern ins lodernde Feuer zieht. Gleich darüber das „Wohnzimmer“, das seine Gäste mit einer großen Bibliothek zum Lesen und mit zahlreichen Spielen auch zum Bleiben verführt. Wer denkt, das wäre Dekoration, der irrt. Hier hört man statt des gewohnten Handy Läutens nur das Blättern der Buchseiten oder das rollen der Würfel.
Der Spa Bereich lässt sich direkt auf der Ebene der Zimmer erreichen und ist – trotz der überschaubaren Größe – großzügig angelegt. Der beheizte Outdoor-Pool lädt auch im späten Herbst zum Schwimmen ein. Einsame Bahnen lassen sich hier sogar bei voll besetztem Hause ziehen, wenn man nur seinen Rhythmus ein wenig gegen den (Gäste-)Strom anlegt.
Die Saunen sind angenehm separiert, so bekommt man auch hier öfter als gedacht den Eindruck exklusiv für sich alleine zu sein. Der Behandlungs- und Kosmetikbereich findet sich auf der untersten Ebene wieder. Wer kann sollte eine der „Tranquillity“ Behandlungen buchen und sich in die guten Hände des Hauses begeben. Danach fühlt sich nicht nur der Kopf viel leichter an.
Essen und Trinken
Gegessen wir im Parterre in unterschiedlichen Räumen, die erneut zur Stimmung beitragen. Von der intimen traditionellen Zirbenstube bis zum modernen Restaurant-Ambiente findet sich hier alles. Das Personal ist flink und trainiert wohl in seiner Freizeit selbst Sudoku-Spiele oder ähnliches – anders lässt es sich nicht erklären, dass Wünschen und Vorlieben bereits nach kürzester Zeit selbstverständlich nachgegangen und erinnert werden.
Morgens wird aufgetischt solange die Bänke tragen können, nichts was das Herz begehren könnte, fehlt hier. Vieles stammt aus der Region. Nachmittags trägt eine gesunde Jause mit Salaten und Suppen die ganz Hungrigen bis zum Abendbrot, das aus mindestens fünf Gängen besteht. Die Sommelière zeichnete sich durch Fachwissen und ihr charmantes Wesen aus – es gibt einfach Menschen, die für den Beruf geboren sind.
Fazit
Das Salzkammergut verpricht nichts, was es nicht halten kann – dieser Schönheit kann sich keiner entziehen. Die Wasnerin ist ein familiär geführtes Naturhotel mit hohen Ansprüchen und bleibt trotzdem persönlich mit dem Gast verbunden. Wer das Gespräch mit der Hotelchefin, Frau Barta, sucht, erfährt nicht nur viel über das Haus, sondern kann auch ihre Leidenschaft für Gastfreundschaft spüren. Hier steht keine Kette im Hintergrund, sondern persönliches Engagement. Dies dürfen auch die Gäste erleben.
Ein Highlight sind auch die Hunde-Suiten, die ihre naturverbundnen Herrchen und Frauchen samt Tier beherbergen und dem Hotel einen eigenen Touch verleihen.
+ voll in die Region integriert
+ tolle Menschen, die nicht nur nach „Leitfaden“ für ihre Gäste da sind
+ Ausstattung gehoben und stilvoll (wir waren in den neueren Zimmern)
+ Hunde sind willkommen (Highlights sind die Hundesuiten)
+ eigene Offline-Suite
+ SPA-Bereich
+ Die Ruhe – hier wird auf Hintergrundmusik und Düdelei verzichtet
– gehoben, wenn auch im Preis-Leistungsverhältnis preiswert
– / + nicht auf Familien ausgerichtet (was dem Ruhe-Konzept zu Gute kommt)
Tipp
Der nahe gelegene Grundlsee ist auch zwischen den Jahreszeiten einen Ausflug wert.
(* Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Hotel „Die Wasnerin“. Die Darstellung entspricht meiner persönlichen Meinung und wurde nicht durch den Kooperationspartner redigiert oder anders beeinflusst.)
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