Mönichwanderhof

Lieblingsplätze: Zu Gast im Mönichwalderhof (Steiermark)

Inmitten der unberührten Natur Joglland-Waldheimat in der Ost-Steiermark liegt das Hotel Mönichwalderhof

 

 

Dicke Tropfen fielen aus der tiefen Wolkendecke auf die dichten Baumwipfel, die die Serpentinen entlang säumen. Feuchtes Holz und der intensive Waldgeruch prägt die wohl ruhigste und unberührte Seite der grünen Steiermark. Ein bisschen scheint dies der weiße Fleck auf unserer Landkarte zu sein, denn obwohl ich selbst aus der Steiermark komme, war die Region bis jetzt nicht auf meinem Radar. Und sie zeigte sich, selbst in der grau-braunen Jahreszeit zwischen weißen Ski-Pisten und fröhlichen Frühlingsblühern von ihrer schönen Seite – und wenige Stunden später sogar von ihrer sonnigen.

 

Dichte Wälder und sanfte Hügel prägen diese Gegend, in der die Zeit fast still zu stehen scheint. Und mitten drin das familiäre Hotel Mönichwalderhof, das nun in der vierten Generation in die Zukunft geführt wird.

Aufhalten

 

Nur 85 Minuten von Wien und 75 Minuten von Graz entfernt versteckt sich Mönichwald. Ein kleines Dörfchen fest in der Hand alteingesessener Familien, die ihr Leben und ihre Liebe der Region gewidmet haben und fest vorhaben, dies auch weiterhin zu tun. Davon zeugt auch die neu gebaute, moderne Volksschule. Prächtige Blumen säumen den Weg, 1984 war man schönstes Blumendorf Österreichs und die eine oder andere Blüte erzählt heute noch davon. Am Aushang des Gemeindeamts zieren Bilder des Krapfen-Kirtags stolz von Traditionen, die weit über die Gemeinde-Grenzen bekannt und beliebt sind. Innert weniger Minuten sind seit Jahren die 10.000 Krapfen – unermüdlich von den Einheimischen  eigenhändig heraus gebacken – verkauft. Der Rest ist Geschichte. Ein Spielplatz liegt gegenüber des Hotels und unweit – nur wenige Schritte entfernt – ein kleiner Badesee, der in den heißen Monaten Abkühlung bietet und nun im Herbst zum spazieren und verweilen einlädt.

Übernachten

 

Im eigenen kleinen Garten laden Bänke zum Verweilen ein, viel lieber suchen wir allerdings das Weite – Wanderwege und Natur scheinen unwiderstehlich zu rufen. Ach wären wir doch nur wenige Tage früher gekommen, denn die Pilze sprießen hier an jeder Ecke. An den Hauswänden zeugen Bilder der Familie und Auszeichnungen von der Geschichte des Mönichwalderhofes – eine, die schon in der vierten Generation erzählt wird. Und dies spüren wir in jedem persönlichen Kontakt – denn an Gastfreundschaft und Herzlichkeit ist dieses Haus kaum zu übertreffen. Authentisch und von Herzen werden hier Gäste verwöhnt und Wünsche von den Lippen gelesen – weniger als professioneller Hotelbetrieb, denn als familiäres, persönliches Anliegen. Die erst neu gestalteten Zimmer zeigen sich geräumig, schlicht und mit großem, modernem Badezimmer ausgestattet.

Im eigenen, kleinen Hallenbad können die Gäste abends nach einer Wanderung oder nach einem anstrengend Langlauf-Tag noch ein wenig Ruhe finden. Auch eine finnische Sauna steht zur Verfügung.

 Essen und Trinken

 

Gegessen wird hervorragend und vom Küchenmeister und Junior-Chef Bernd Konrath mit Herz zubereitet. Seine Frau und Tochter des Hauses – gelernte Konditorin – steuert dabei ihre Köstlichkeiten bei. Gekocht wird traditionell mit Pfiff und für ein Gasthaus abseits der touristischen Trampelpfade auf hohem Niveau und ganz viel Liebe zum Produkt. Nachmittags werden üppige Kuchen und Backwaren zum Kaffee serviert – von der Chefin des Hauses gebacken, hier werden Generationen nicht nur gezeigt, sondern auch gelebt.

 

Dies bilden auch die unterschiedlichen Bauteile des Hauses ab. Die Groß-Eltern und Eltern-Generation, die zuerst das Gasthaus und später das traditionelle Hotel aufgebaut und zum Erfolg geführt haben, prägen noch heute große Teile des traditionellen Hauses. Der neue Teil steht für die Weiterentwicklung und die junge Generation, versteht sich als natürliche Weiterentwicklung und soll den Bogen in die nächste Generation spannen.

Fazit

 

Nur einen Katzensprung von der Großstadt entfernt lässt sich eine Zeitreise in die Vergangenheit antreten – abseits der gewohnten Trampelpfade – in eine Region, die erst langsam zu erwachen scheint. Ursprünglich und pur die Gegend, zeigt sich an Häusern wie dem Mönichwalderhof, dass die neue Generation fest gewillt ist, in ihre Heimat zu investieren und diese mit neuem Leben zu füllen. Wer Ruhe und den Charme eines Mehr-Generationen-Hauses sucht, wird hier bei ganz viel Gastfreundschaft und Herzlichkeit fündig. Tatsächlich fiel uns der Abschied schwer, denn unsere Herzen hat diese Familie im Sturm erobert.

 

++ Gastfreundschaft / Herzlichkeit

++ Küche – sowohl á la Carte, als auch am Hotel-Buffett (das sich optisch noch nicht ganz an die Moderne angenähert hat, aber geschmacklich keine Wünsche offen lässt)

+ voll in die Region integriert – hier speisen auch die Einheimischen sehr gern

+ unberührte Region (Waldheimat)

+ Ausstattung stilvoll und minimalistisch (wir waren im neuen Bauteil)

+ kinderfreundlich, wenn auch nicht direkt auf Kinder ausgelegt

+ Hunde sind willkommen

 

+ / –  Manchmal gelingt der Bogen zwischen Tradition und Moderne noch nicht optimal – so fehlen bspw. gemütliche Aufenthaltszonen für die Hausgäste abseits der Gaststube, um sich auch außerhalb des Zimmers bspw. bei Schlechtwetter zwischen den Saisonen Sommer/Winter aufhalten zu können und auch optisch könnten die zwei Generationen-Bauteile noch einwenig zueinander finden

+ / – noch wenig touristisch erschlossen (dies kann als Vor- und Nachteil gleichermaßen wirken)

Tipp

Ganz in der Nähe befindet sich die Schokoladen-Manufaktur „Felber“ – jedenfalls ein Ausflug wert.

 

 

(* Dieser Beitrag entstand in Kooperation, stellt aber – wie immer – meine persönliche Meinung dar.)

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