Reinkerl die vom Himmel fallen …

Reinkerl sind eine Kindheitserinnerung. Meist in Form von Honigreinkerl. Ein wahrgewordener Traum aus den leicht verkokelten Rändern, die schön knusprig waren durch den karamellisierte Honig. Das weiche Innere, das die perfekte Mischung aus Schlotzigkeit und Weichheit darstellte und wenn Sonn- und Glückstag zusammen fielen, durfte ich eins haben. Soweit ich weiß, gibt es in Wien weit und breit keine Reinkerl mehr. Ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob es zu Hause in der Steiermark noch welche gibt. Es scheint, als wäre das Gebäck inzwischen zum Einheitsbrei verkommen. Also dachte ich bei mir – ich back sie selbst. Die perfekten Reinkerl. Und diesmal sogar in der neutral-pikanten Variante, nur um zu sehen, ob sie genau so weich und fluffig werden, wie ich sie erinnere.

Und während ich den Duft den der Ofen verströmt tief in meine Nase ziehe und die warmen Temperaturen damit verschmelzen, breche ich das erste Reinkerl in zwei Hälften und stelle fest: Wolken und Reinkerl – sie beiden sind himmlisch. Butterweich und einfach zum Lieben.

Und damit die Reinkerl auch wirklich perfekt gelingt, hier meine ultimativen Tipps.

• Da der Teig ein Hefe- bzw. Germteig ist, muss er ruhen. In unserem Fall lässt man ihn über Nacht in Ruh. Das bringt den Unterschied.
• Das Schmalz: Ich höre die kritischen Stimmen, aber ich wollte euch ein Original Reinkerl anbieten. Ein Schmalzreinkerl. Wer es vegetarisch will, nimmt stattdessen Butter. Aber ich schwöre euch, probiert das Original einmal aus.