Zitronen-Biskuitroulade

Zitronen-Biskuitroulade oder völlig von der Rolle

 Zubereitungsdauer: ca. 30 Min. (+. 1 – 2 Std. Kühlzeit)
 für eine Roulade 
 Schwierigkeitsgrad: mittel
Zutaten
Biskuit-Teig (Grundrezept)
 
5 Eier
150 g Zucker (am besten feiner Backzucker)
100 g Mehl, glatt
1 Prise Salz

 

Zitronen-Füllung

 

5 Blatt Gelatine
150 g griechisches Joghurt
250 g Mager-Topfen
1 Bio-Zitrone (Zesten & Saft)
150 g Schlagobers (Sahne), aufgeschlagen
75 g Zucker optional nach Geschmack
Spezielles Equipment
Keines
Vorhang auf: Und wer bist Du?

 

Während wir unseren Zitronen-Biskuitroulade genießen, fragen wir uns, ob wir den Rollen, die uns das Leben so zugespielt hat noch gerecht werden können und wollen. Mit zunehmendem Alter scheint es so, als würden auch die Rollen, die wir zu spielen haben, die wir einnehmen müssen, mehr werden. Da gibt es die Business-Lady, die taff, selbstbewusst und erfolgreich durch die Werktage spaziert, die frisch geföhntes Haar und Antworten auf jede Frage hat, die Kunden Montag Abend gegen 22 Uhr einfallen können. Und es gibt die Frau, die mal lustig und voller Tatendrang in ein gemeinsames Leben gestartet ist, die große und kleine Träume wahr machen konnte und deren Haare nach frischem Lavendel duften, wenn wir uns nachts im Bett auf die andere Seite drehen. Dann gibt es die Freundin, die ein Gläschen und das Telefon (ab)heben kann, die weise und voller Interesse für die Geliebte am anderen Ende der Leitung ist und deren Haar sich nach weichem Feder-Kissen anfühlen, während sie einen in den Armen hält. Und die Mama, die ganz da ist, im Moment und nicht in Gedanken ganz woanders, wenn der Nachmittag vorüber und die Schulglocken das Ende des anstrengenden Unterrichts künden. Und die Putzfrau und die Schwiegertochter und die Enkelin, die man noch sein darf, wenn wir unendliches Glück haben …

 

Zitronen-Biskuitroulade: Völlig von der Rolle

 

In einigen Lebensphasen scheinen wir die Rollen wie Münzen vom Wegrand aufzuklauben und eine ganze Zeit lang sind wir neugierig, stecken sie weg und spazieren weiter. Doch irgendwann sind die Taschen voll, der Weg noch nicht zu Ende und wir müssen uns fragen, welche Rolle wir noch gut einnehmen können und wollen. Aus welchen wir vielleicht längt raus gewachsen sind und welche wir unbedingt neu gestalten müssen, damit wir uns in ihr noch erkennen.

 

Während wir also prüfend vor dem Kasten stehen und uns fragen, zu welcher Rolle die kurzen Röcke darin passen, essen wir eine Zitronen-Biskuitroulade, die uns von Herzen froh macht …

Zubereitung

1. Den Ofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Die Eier trennen und das Eiweiß mit der Hälfte des Zucker steif und glänzend aufschlagen. Prise Salz dazu.

 

2. Die Eigelb mit der anderen Hälfte des Zucker schaumig schlagen. Das Mehl mit dem Backpulver versieben und abwechselnd mit dem Eiweiß in die Dottermasse unterheben.

 

3. Alles auf mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen – 10 Minuten goldgelb backen.

 

4. Ein Küchentuch befeuchten und den warmen Biskuit-Teig darauf stürzen. Das Backpapier von oben mit Wasser und Pinsel bestreichen – eine Sprühflasche geht auch. 10 Minuten waren, bevor das Backpapier abgezogen wird, das geht dann ganz leicht.

 

5. Der Biskuit-Teig mit dem Küchentuch einrollen und abkühlen lassen.

6. Für die Zitronen-Creme das Joghurt, den Topfen, die abgeriebenen Zitronen-Zesten und den Saft der Zitrone in einer Schüssel verrühren. Zucker einrühren bis er sich aufgelöst hat.

 

7. Die Gelatine Blätter in eiskaltes Wasser einweichen. Ausdrücken und mit 5-6 Esslöffel von der Topfen-Creme sanft erwärmen bis sich die Gelatine aufgelöst hat – nicht aufkochen! Die lauwarme Gelatine-Mischung in die zimmerwarme Topfen-Creme einrühren und zum Schluss den geschlagenen Schlagobers unterheben. Für mindestens 1 Stunde kalt stellen.

 

8. Die Biskuit-Roulade mit der Zitronencreme füllen und mit Puderzucker bestreuen.

Tipp

Falls etwas von der Zitronen-Creme übrig bleibt, einfach in Gläser füllen und mit kleinen Baiser-Tropfen servieren. Köstlich!

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2 Kommentare
  • Ursula Stark

    11. März 2020 at 18:01 Antworten

    Liebe Eva,
    seit einigen Jahren lese ich mit wachsendem Vergnügen Ihre Rezepte und gucke fast täglich vorbei.
    Und ich weiß nicht, was ich mehr schätze- die Rezepte oder die wunderbaren Begleittexte.
    Ich möchte mich von ganzem Herzen bedanken.

    Liebe Grüße
    Ursula

    • Eva

      12. März 2020 at 6:22 Antworten

      Liebe Ursula,

      was für ein schönes Kompliment! Vielen herzlichen Dank, ich weiß es sehr zu schätzen, dass Du meine Rezepte magst – und noch mehr, dass Du auch meine Texte liest, sie liegen mir am Herzen. Alles Liebe, Eva

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