Lieblingsplätze: Zu Gast am Gut Guntrams (Niederösterreich)

Im Land der 1000 Hügel im südlichen Niederösterreich liegt malerisch das Gut Guntrams

 

 

Ich bin verliebt. In die Liebe, die Freundschaft und das Gut Guntrams. Wer Wien durch das südliche Tor verlässt, Fahrt aufnimmt auf der A2 Richtung Süden und nur 45 Minuten später die Ausfahrt Seebenstein in einer beherzten Rechtskurve nimmt, lässt sich dann einfach nur noch über sanfte Hügelketten bis zum Gut Guntrams treiben. Gut versteckt am Ende einer kleinen Straße, direkt nach dem kleinen Marterl, öffnet sich eingebettet in Natur, Architektur und Kunst ein Ort an dem es sich sein lässt.

 

Und wir mochten bleiben. Um unseren Hochzeitstag, die Liebe und unsere Verbundenheit zu feiern.

Aufhalten

 

Die bucklige Welt – ein Zusammenschluss von 23 Gemeinden im südlichen Niederösterreich – ist Heimat des Gut Guntrams. Einem Ort, der sich der biologischen Landwirtschaft, der unberührten Natur und der Schönheit von Architektur und Reduktion verschrieben hat. Bereits nach dem Öffnen des Tors, wenn sich der Blick auf den Kristallgarten eröffnet, machen sich Ruhe und Aufregung in uns breit. Und ein bisschen sollte das auch über die Tage, die wir auf Gut Guntrams bleiben durften, so bleiben. Die Spannung von unberührter Natur, zu entdeckenden Verstecken und reduzierter Architektur scheint sich sich nicht abzunutzen. Sie hält. Und verspricht immer mehr. Um dieses Versprechen einzulösen bemüht sich ein kleines, herzliches Team, das diesen Ort mit Leben erfüllt.

 

Das Areal des Guts gliedert sich in mehrere, natürliche Räume, bestehend aus einem Kristallgarten mit beeindruckenden Schaustücken von seltenen Kristallen, geschliffenen Kugeln aus Halbedelsteinen, die mitunter tonnenschwer ihren Platz für die Ewigkeit eingenommen zu haben scheinen, sowie versteinerten Tieren und Pflanzen. Sie laden inmitten einer Wiese von Obstbäumen mit einem kleinen Biotop fast selbstverständlich zum Bestaunen und Berühren ein. Wer den Blick lösen kann, sieht weit ins Land und bleibt beim Glashaus der Arche Guntrams hängen, die sich dem Natur- und Artenschutz verschrieben hat. Innen finden wir Zitrusbäume aller Formen und einen großen Tisch, der zum Essen und genießen einlädt.

 

Wer dieses Glashaus hinter sich lässt, den kleinen gemähten Weg durch das hohe Gras nimmt, findet sich unvermittelt an einem Natur-Badeteich mit Liegen, Dusche und Ruheplätzen wieder. Alles, was Garten und Gut hergeben wird auch für den eigenen Hofladen verarbeitet – diesen gibt es sogar außerhalb der Öffnungszeiten in mobiler Form auf der Straße.

Übernachten

 

Übernachten kann man in architektonisch brachial-modernen, reduzierten Gartenlofts, die über die Gärten schweben und den Blick weit in die Natur zulassen. Da wir eine kleine Gesellschaft waren, buchten wir die Villa Tranquillini – gemütliches Herzstück und ehemaliges Haupthaus des Guts. Diese umfasst drei getrennte Wohneinheiten – voll ausgestattet mit Küche und Terrasse.

 

Neu sind die wenige Meter neben an liegenden Zimmer Flora, die das Wohn- und Schlafangebot ergänzen.

 Essen und Trinken

 

Hungrig bleiben wir nicht. Gegessen wird regional und saisonal, was eigener Garten, der Hendlstall (den man auch gut hören, aber nicht sehen kann) und die Bauern der Region hergeben. Zubereitet wird in der einsichtigen Gartenküche des hauseigenen Cafés Veranda, das nicht nur zum Frühstück, sondern auch – für Hotelgäste – á la Carte Köstliches zubereitet. Wir haben uns größtenteils selbst versorgt und am großen gemauerten Grill der Villa Tranqullini unser Essen zubereitet. Allerdings haben wir gerne auf die Spezialitäten der „Honesty Bar“ zurück gegriffen, die Weine, eigene Säfte und Delikatessen der Region beinhaltet und nach dem Ehrlichkeitsprinzip abgerechnet wird.

Fazit

 

Nur einen Katzensprung von der Großstadt entfernt lässt sich eine Reise in unberührte Natur, Architektur und Gastfreundschaft antreten – abseits der gewohnten Trampelpfade – in eine Region, die noch nicht auf jeder Tourismuskarte rot leuchtet. Wir haben die Tage genossen, sind königlich bewirtet worden und konnten bei sommerlichen Wetter alle Annehmlichkeiten voll auskosten. Voller Überschwang und bei uneingeschränkter Subjektivität kann ich dieses Haus empfehlen für alle, die Ruhe und Exklusivität suchen und verstehen, dass dies nicht immer etwas mit Prunkbauten, weißen Handschuhen und Whirpools zu tun haben muss.

 

++ Gastfreundschaft / Herzlichkeit

++ Küche – obwohl wir ehrlicherweise nur das Frühstücks-Buffett geplündert haben, bin ich überzeugt, dass auch der Rest wunderbar schmeckt

++ Ambiente

 

+ Ausstattung stilvoll (allerdings wäre uns bei Einzelbuchung die Ferienwohnung Rüdiger etwas dunkel gewesen)

+ kinderfreundlich, wenn auch nicht auf Kinder ausgelegt

+ Hunde sind nur nach Absprache und in einer Wohnung willkommen

 

+ / – Wer feiern möchte, muss dies nach 22 Uhr sehr leise tun. Was bei näherer Betrachtung logisch erscheint, wurde uns erst vor Ort bewusst. 12 Menschen, die lachen und trinken, machen jede Menge Krach. Wir hatten allerdings das Glück an einem Donnerstag sehr ungestört und daher etwas lauter sein zu können.

 

(Werbung, unbeauftragt – selbst bezahlt)

Tipp

Für Naturliebhaber jedenfalls ein Muss – und auch als Tagesausflug am Wochenende eine gute Idee.

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