Keines

Bärlauch-Erbsen Tartelettes oder alle Farben grün

In Bärlauch bin ich offiziell verliebt. Bärlauch kann ich als Suppe, in Aufstrichen und pur aufs Butterbrot. Ich kann Bärlauch montags und sonntags, gerne auch dienstags und mittwochs und habe donnerstags nichts gegen ihn. Am Freitag ist die Ausnahme, da mag ich ihn nämlich besonders sehr. Ähnlich wie bei Rhabarber und Waldpilzen ist es nämlich so, dass knappe Verfügbarkeit meine Euphorie direkt steigert. In den wenigen Wochen wo er im Frühjahr die Wälder als wilder Knoblauch in grüne Wiesen verwandelt, der Duft betörend in die Nasen steigt und wir mit gekrümmten Rücken voller Erwartung durchs Dickicht streifen, scheint meine Welt ein kleines bisschen besser als sonst. Mag vielleicht auch an der Jahreszeit insgesamt liegen. An der zunehmenden Sonne, dem daraus resultierenden Anstieg des Vitamins D und sonst auch den kletternden Temperaturen, aber hier und jetzt sage ich: Es ist der Bärlauch, der mir neue Lebenskraft verleiht.

Und während ich den ersten Gabelbissen unserer mürb-buttrigen Tartelettes mit knatschgrüner Bärlauch-Erbsen Creme genieße, spüre ich, wie meine Lebensgeister munter werden und freue mich, dass sie nicht nur gut schmecken, sondern auch verdammt gut aussehen.

Und damit die Bärlauch-Erbsen Tartelettes auch perfekt gelingen, hier meine ultimativen Tipps

• Den Mürbeteig nicht überkneten und mindestens 30 Minuten (zwischen Klarsichtfolien schon ausgerollt) kühlen lassen
• Den Bärlauch unbedingt vorher waschen und gut trocken schütteln, wer weiß welcher Fuchs im Wald hin gepinkelt hat
• Die Tartelettes 10 Minuten leer vor backen – dann weichen sie nachher nicht so durch

Zubereitung

1. Für den Mürbeteig das Mehl auf der Arbeitsfläche aufschütten und eine Mulde bilden. Die kalte Butter in Würfel schneiden, in die Mulde geben und mit den Fingerspitzen das Mehl und die Butter rasch verbröseln, also zerreiben, bis ein feiner Sand entstanden ist. Die Mehlbutter nicht zu stark bearbeiten, es dürfen kleine Butterstückchen zu sehen sein. Das macht den Mürbeteig besonders mürbe. Danach wieder alles zu einem Häufchen zusammenschieben. Das Salz, das kalte Wasser und das Eigelb in die Mitte geben und alles sehr rasch verkneten bis ein homogener Teig entstanden ist. Nicht zu lange kneten. Dein Teig in Frischhaltefolie wickeln, ausrollen und mindestens 30 Minuten kühlen.

2. Inzwischen die Füllung vorbereiten. Den Bärlauch waschen und trocken schleudern. Die restlichen Zutaten mit dem Bärlauch in den Hochleistungsmixer (Blender) geben und zu einer knatschgrünen, homogenen Masse mixen. Wer über keinen Blender verfügt, kann die Zutaten natürlich auch klein schneiden und mit dem Pürierstab bearbeiten. Klappt genau so, vielleicht wird die Füllung nur nicht ganz so schön homogen grün. Beiseite stellen.

3. Den Mürbeteig auf 3 mm ausrollen und in die Tarteform oder die Tartelettes Förmchen drücken, dabei einen Rand hochziehen. Ich habe Förmchen, die ich nicht extra fetten muss und wo sich der Boden von unten hochdrücken lässt. Aber es klappt mit jeder anderen Form auch – eventuell etwas buttern und mit Brösel ausstreuen.

4. Den Teig in den Tartelettes Förmchen mit einer Gabel einstechen und etwa 10 Minuten leer vor backen – in vielen Rezepten wird ein Blindbacken mit ungekochten Hülsenfrüchten empfohlen, dass sich der Boden nicht so wölbt. Ich mache das nie und war immer sehr zufrieden. Wenn sich der Boden zartbraun färbt (wirklich zart), rausnehmen.

5. Nun die Füllung eingießen, mit ein paar extra Erbsen dazu und wieder in den Ofen schieben. Etwa 30 Minuten (bei einer einzelnen Tarteform etwas länger) fertig backen. Die Tartelettes sind fertig, wenn sie noch nicht braun sind, aber in der Mitte nicht mehr stark wobbeln.

Tipp

Dazu passt grüner Salat.

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