Gefüllter Kürbis

Gefüllter Kürbis aus dem Ofen oder Hände hoch oder ich lache

Gefüllter Kürbis aus dem Ofen oder Hände hoch oder ich lache

90 Min. (inkl. Backzeit)

für 4 Personen

leicht

ZUTATEN

 
2 Hokkaido-Kürbisse, klein
1 Zwiebel
1 – 2 Knoblauchzehen
2 El Pflanzenöl zum Braten
400 g Faschiertes, gemischt (Hackfleisch)
2 Tl Tomatenmark
1 Tl Paprikapulver, edelsüß
1/2 Tl Fenchelsamen, geröstet und gestoßen
500 ml Brühe
Salz, Pfeffer
Petersilie, gehackt (mehr zum Bestreuen)
Sauerrahm als Topping
SPEZIELLES EQUIPMENT
 
Keines
 
 
Print Friendly, PDF & Email
Gefüllter Kürbis aus dem Ofen oder Hände hoch oder ich lache

Als ich noch kleiner und vor allem jünger war, besaß ich ein Buch mit dem Titel: „Hände hoch oder ich lache.“ Es ging um einen Mann, der immer in den unpassendsten Momenten lachen musste. Zum Beispiel auf einer Beerdigung oder wenn ihn jemand rügte. Ich erinnere mich, dass er versuchte, einen Raubüberfall zu begehen und dabei lachen musste. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern, das Buch wird wohl also nicht ganz so toll gewesen sein.

 

Aber woran ich mich erinnere, ist die scheinbar unpassende Reaktion auf eine Situation. Und die kann ich gerade sehr nachfühlen. Denn wenn Anspannung sich im Inneren aufstaut, der Druck steigt, dann braucht es ein Ventil. Ärger ist ein solches. Wütend aufstampfen. Oder laut verzweifeln. Doch die Jahre, die inzwischen in meinem Leben ins Land gezogen sind, haben mich gelehrt, dass es tatsächlich nur sehr wenige Situationen verdienen, an ihnen wirklich zu verzweifeln. Oder das Gefühl der Wut groß werden zu lassen, denn zumeist ist man eben nur selbst der- oder diejenige, die dann prall gefüllt mit schlechten Gefühlen zurück bleibt. Und: Dass das Leben absurd ist. Dinge passieren eben und sie passieren auch uns. Und aktuell mir und zwar am laufenden Band. Blöde Dinge. Dinge, die nicht so recht gelingen wollen. Eine winzig kleine Pechsträhne, die sich jetzt schon länger zieht, wie ein alter Kaugummi.

 

Und mit all meiner Altersweisheit, die mit neuerdings meine Lesebrille verleiht, habe ich beschlossen ihr die Zähne zu zeigen und laut zu lachen. Unpassend vielleicht. Aber auch ungemein befreiend. Und während ich versuche das Leben gerade mit viel Humor zu nehmen, esse ich gefüllten Kürbis mit Sauerrahm. Auch so eine Kindheitserinnerung, die mir ein wohliges Gefühl von „alles wird gut“ gibt. Immerhin.

 

Und damit der gefüllte Kürbis auch wirklich perfekt gelingt, hier meine ultimativen Tipps.
  • Das Faschierte (Hackfleisch) richtig schön anbraten, die Röstaromen sind hier wesentlich
  • Um den Gewürzen das volle Aroma zu entlocken, kurz in einer Pfanne ohne Fett rösten (hier bspw. die Fenchelsamen)
  • Beim Aufschneiden des Kürbisses wird die Füllung etwas heraus purzeln, das macht nichts, das gehört zum Gericht dazu und tut der schönen Darreichungsform keinen Abbruch.

45 Min. (inkl Backzeit)    | für 4 Personen  | Schwierigkeitsgrad: leicht

1. Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.

2. Inzwischen die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. Das Faschierte bei Zimmertemperatur kurz akklimatisieren lassen. Die Fenchelsamen in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten und zerstoßen. 

3. Die Zwiebel und den Knoblauch in einer Pfanne mit etwas Öl anschwitzen, das Faschierte zugeben und kräftig braten. Das Tomatenmark, Paprikapulver und den Fenchel zugeben, kurz mitrösten und mit 400 ml Brühe aufgießen. So lange einkochen lassen bis nur noch wenig Flüssigkeit übrig ist – etwa 20 Minuten auf kleiner Flamme. Zum Schluss die Petersilie hacken (etwas zum Garnieren übrig lassen) und einrühren.

4. Die Kürbisse inzwischen vom Deckel befreien und das Innere mit dem Löffel ausschaben. Das Faschierte in die Kürbisse füllen und den Deckel wieder aufsetzen.

5. Die restliche Brühe in die Auflaufform gießen, die Kürbisse reinstellen und im Backofen etwa 50 – 60 Minuten backen. Mit Sauerrahm und frischer Petersilie servieren.

TIPP

Die Füllung lässt sich wunderbar variieren. Vegetarisch eignet sich bspw. aromatischer Couscous als Füllung. Wer es noch kräftiger mag, kann auch Speck hinzufügen.

 
Weiterempfehlen:
Keine Kommentare

Ein Kommentar schreiben