Haselnusscreme selbst gemacht oder ein Wort zum Sonntag
Zubereitungsdauer: ca. 15 Min. (inkl. 5-7 Min. Backzeit)
für ca. 2 Gläser
Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten
400 g Haselnüsse, ganz
1 – 2 El Kakaopulver, ungesüsst
1 El Pflanzenöl (optional)
1 – 2 El Süße nach Wahl und Geschmack (bspw. Honig, Puderzucker, Ahornsirup oder Datteln etc.)
30 g Schokolade, dunkel & geschmolzen (für eine Nuss-Nougat-Creme)
Spezielles Equipment
Blender
Unverplant schön: Eine Odé an den Sonntag
Der Sonntag war bestimmt nicht mein liebster Tag. Ich erinnere ewige Tage, die sich zogen wie alter Kaugummi. An denen Erwachsene wie Mehlwürmer herumgelegen sind und nichts los war. Die Straßen waren leergefegt, die Verabredungen rar, die Geschäfte zugesperrt. Am Sonntag war Ruhetag. Alleine das Bergsteigen war erlaubt – ein weiterer Grund, warum ich Sonntagen zutiefst skeptisch gegenüber stand.
Am Sonntag sollst Du ruhen oder gutes tun
Alleine das Frühstück war ein klitzekleines Freudenlicht am Ende des langweiligen Tunnels. Am Sonntag gab es Weckerl, die unter der Woche nicht kredenzt wurden und ab und an sogar ein Ei. Selten, dafür umso erinnerungswürdiger, waren die Sonntage an denen sogar Müsli serviert wurde. Es gab dafür damals noch ein eigenes Geschäft am Kaiser-Joseph-Platz, das die Nüsse, getrocknete Rosinen und Feigen verkaufte. In großen Schütten durften die begehrten Waren in braune Stanizel umgefüllt und sonntags dann andächtig verzehrt werden. So etwas wie eine Brunch-Kultur hatten und kannten wir damals noch nicht, umso schöner waren die ausgedehnten Frühstücke, die uns den fadesten aller Tage versüßten.
Haselnusscreme, Kipferl & Co
Inzwischen ist alles ganz anders. Ich muss zum Beispiel nicht mehr Bergsteigen, wenn ich nicht mag. Und die Jahre, die ins Land gezogen sind, hinterließen ihre Spuren auch in der Frühstückskultur und längst mag ich Sonntage, wie Merinowolle-Strümpfe im Winter. Nämlich sehr. Heute frühstücken wir sonntags ganz nach unserem Geschmack. Der Kaffee wird schwarz und dampfend heiß serviert und die Kipferl lauwarm aus dem Ofen genossen. Und die, die genießen wir mit unserer selbst gemachten Haselnusscreme, an die keine gekaufte heran kommt. Die nach frisch gerösteten Haselnüssen schmeckt, die ein bisschen Crunch hat und genauso so süß ist, wie wir es mögen.
Oh, Du Sonntag, wie ich Dich mag!
Zubereitung
1. Den Backofen auf 180° Ober-Unterhitze vorheizen. Die Haselnüsse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im Ofen etwa 5 – 7 Minuten rösten – wenn die Schale sich leicht löst und die Küche aromatisch nach Nüssen duftet sind sie fertig.
2. Die Haselnüsse kurz überkühlen lassen und mit einem Küchentuch die Schale abrubbeln. Das geht, wenn sie geröstet sind, ganz leicht.
2. Ein paar Nüsse zur Seite legen. Die restlichen Nüsse in den Blender geben – und auf höchster Stufe mixen. Nicht verzagen – es kann einige Minuten dauern bis das Öl aus den Nüssen austritt und alles zu einer feinen Creme emulgiert ist (also das Öl sich mit der Creme verbunden hat). Optional kann man etwas neutrales Pflanzenöl hinzu geben – dies beschleunigt die Emulsion, ist aber nicht notwendig und macht die Haselnusscreme flüssiger.
3. Nun das Süßungsmittel der Wahl zugeben und abschmecken – gerade so, wie man es selbst gern hat. Ich gebe meist 2 El Honig oder eine Hand voll Datteln hinzu. Aber auch gewöhnlicher Haushaltszucker tut sein Bestes.
4. Die übrigen Nüsse grob hacken und unter die Creme rühren. Die Haselnusscreme in saubere Gläser abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Nicht nur sonntags genießen!
Tipp
Die Haselnusscreme kann mit dunkler, geschmolzener Schokolade verfeinert werden – so entsteht die klassische Nuss-Nougatcreme.
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